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1.1 Allgemein Der Begriff Mystik geht zurück auf das altgriechische Wort ” geheimnisvoll”, und meint die Erfassung des göttlichen und des Übersinnlichen. Seinen Wortstamm hat es in Myein, dem griechischen Ausdruck für ” sich schließen”, welches in diesem Zusammenhang ein nach innen verschließen meint, eine innere Bezogenheit auf individuelle Seelenvorgänge. Sie entzieht sich jeder Vernunft oder Intellektualität, vielmehr geht es darum eins zu werden mit seiner Innenwelt, es ist ein rein gefühlsmäßiges Erleben, welches nur schwer in Worte zu kleiden ist. Im neuen Testament wird Mythologie auch als geheimer göttlicher Plan verstanden, und beinhaltet die Menschwerdung und die Auferstehung nach dem Tod. Im Mittelalter war die Mystik überwiegend in Klöstern angesiedelt, und auch hier war das Streben nach göttlichen Erfahrungen und der Suche nach Gott vorrangiges Ziel.
1) Mystik (von,
myô, schließen, nämlich die Augen, um in die
Innenwelt sich zu versenken) ist die (vermeintliche) Erfassung
des Übersinnlichen, Göttlichen, Transzendente (nicht
durch die Sinne, nicht durch Vernunft, sondern) durch eigenartige
innere Erfahrung, durch unmittelbare (intellektuelle) Intuition
(s. d.), Contemplation (s. d.), gefühlsmäßiges
Erleben, liebendes Erfassen im Zustande der Ekstase (s. d.); Streben
nach Versenkung in die Tiefen des eigenen Gemüts, um so der
Vereinigung mit dem göttlichen Sein (»unio mystica«)
auf unbegreifliche, geheimnisvolle Weise teilhaftig zu werden;
die mystische Lehre, das mystische Verhalten.
3) Mystik [griechisch]
die, in der Religionsgeschichte eine in unterschiedlicher Ausprägung
den Religionen gemeinsame Form religiösen Erlebens, die die
Erkenntnis Gottes aus Erfahrung (Cognitio Dei experimentalis),
die Vereinigung (Unio mystica) mit ihm oder die Erkenntnis des
Wesens der transzendenten Wirklichkeit sucht. Askese, Kontemplation
und Meditation dienen der Vorbereitung auf dieses Ziel. In ihren
Ausdrucksformen durch den Mystiker kann sie gefühlsbetont,
sinnlich-rauschhaft oder intellektuell-spekulativ sein. Bedeutende
Ausprägungen der Mystik sind in China der Daoismus, in Indien
die Erlösungslehre des Vedanta (Shankara), in Japan der Zen-Buddhismus,
im antiken Griechenland die Mysterienkulte, in der Spätantike
der Neuplatonismus, im Judentum der Chassidismus und die Kabbala
sowie im Islam der Sufismus. Im Christentum erscheint Mystik bereits
im Neuen Testament v. a. bei Paulus und Johannes als Christus-Mystik,
deren Ziel die unmittelbare Einheit mit Jesus Christus ist; seit
dem Mittelalter oft in der Form der Passionsmystik, als Mitleiden
mit Jesus. Die deutsche Mystik erlebte in der Frauenmystik des
12./13. Jahrhunderts (Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg,
Gertrud von Helfta) und der philosophisch-spekulativen Mystik
des 13./14. Jahrhunderts (Meister Eckhart, H. Seuse, J. Tauler)
ihren Höhepunkt. – Heute kann v. a. das zunehmende
Interesse für Esoterik und verschiedene Formen östlicher
Religiosität in den modernen Industriegesellschaften als
Mystik im Sinne von Verlangen nach Transzendenz gedeutet werden. Und hier zum Schluss noch zwei sehr kurze, prägnante Definitionen: 1) Definition
von Mystik: Form des religiösen Erlebens, bei der durch Versenkung
schon im jetzigen Dasein die Vereinigung mit dem Göttlichen
gesucht wird. 2) Bezeichnung
für religiöse Strömungen, deren Ziel das Einswerden
des Menschen mit Gott bzw. dem Seinsgrund ist. Der Weg zu dieser
Vereinigung führt nicht über verstandesmäßige
Erkenntnis.
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